Die Kastelruther Spatzen schreiben seit nunmehr 40 Jahren in der deutschsprachigen Musiklandschaft eine Bandgeschichte, die einmalig ist. Nur wenige Formationen halten sich über Jahrzehnte hinweg so erfolgreich wie „die Spatzen“. – Anlässlich des Jubiläums erscheint am 29.09.2023 das neue Album „Herz und Heimat“, u.a. mit dem Duett „Aller Anfang ist Musik“ mit Oswald Sattler…

 

Während man das Gründungsjahr der Kastelruther Spatzen auf Mitte der 70er- Jahre datiert, kann man das Jahr der ersten CD-Produktion genau benennen: 1983. Mit Viel Spaß und Freude begann der Weg „der Spatzen“ aus Südtirol und dauert – welch eine Freude- bis heute an.

Über das neue Album „Herz und Heimat“ sowie die Anfangsjahre der Gruppe und den damit verbundenen „Startschwierigkeiten“, führte Martina Mack ein Interview mit Spatzen-Frontmann Norbert Rier. Daraus nun einige Auszüge…

 

Herr Rier, Ihr neues Studio-Album zum 40-jährigen Jubiläum heißt „Herz und Heimat“. Worauf dürfen sich die Fans freuen?

Wir haben wieder viele schöne Lieder produziert, unter anderem ein Lied, das mein Sohn Alexander zusammen mit einem Freund komponiert hat. Das Lied heißt „Freundschaft für immer“. Sie haben den Song auch gemeinsam getextet. Der Titelsong „Herz und Heimat“ stammt ursprünglich von Frieda Rier, die das Lied 1995 gesungen hat. Es passt natürlich ganz besonders gut zu uns, weil wir unsere Heimat sehr lieben und an ihr hängen. Deshalb haben wir uns für diesen Titelsong entschieden“.

 

Haben Sie einen Lieblingstitel auf dem Album?

Bei mir ist es immer so, dass ich bei den Probe-CD’s oft noch nicht so überzeugt bin, aber je öfter ich die Titel höre, umso besser gefallen sie mir. Das ist immer ein gutes Zeichen. Unser Titel-Lied „Herz und Heimat“ gehört schon zu meinen absoluten Favoriten, aber auch „Ein kleiner Stern“ und die anderen Lieder gefallen mir sehr gut. Ich hoffe, dass wir wieder den Geschmack unseres Publikums getroffen haben und den Leuten unsere Musik Freude macht. Das ist das, was uns immer wieder motiviert, weiterzumachen. Wenn sich die Leute bedanken und die Lieder schön finden, ist das für uns ein toller Ansporn“.

 

In Ihrem Lied „Aller Anfang ist Musik“ erinnern Sie an die Anfänge. Wie muss man sich die ersten Spatzen-Auftritte vorstellen?

Das war eine aufregende Zeit. Wir mussten am Anfang viel improvisieren. Wir hatten nie Unterstützung von öffentlicher Seite angefordert. Was wir von unseren Auftritten verdienten, haben wir meistens in unsere Anlagen, in eine vernünftige Technik investiert. Damals haben wir auch das ganze Equipment selbst transportiert. Wir haben alles selbst aufgebaut, selbst abgemischt. Wir haben von der Bühne aus immer geschaut, wie die Leute reagieren, ob sie zusammenzucken, weil der Ton zu laut war. Damals wurde bei den Auftritten zu unserer Musik getanzt und uns war es einfach immer nur wichtig, dass es den Leuten gefallen hat“.

 

Damals waren Sie sicher noch näher an Ihrem Publikum…

Das ist richtig. Wir haben oft alle zusammengesessen, auch lange nach den Konzerten. Damals waren wir auch noch sehr jung und haben oft bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Der Kontakt zu den Fans war uns immer wichtig. Es haben sich Freundschaften gebildet, mittlerweile über mehrere Generationen. Wenn man dann wieder Leute von früher trifft, redet man gerne über die alten Zeiten und tauscht Erinnerungen aus. Das ist immer etwas ganz Besonderes für uns“.

 

Erinnern Sie sich an anfängliche Pannen, wo Sie improvisieren mussten, weil die Technik vielleicht noch nicht so gut war?

Anfangs hatten wir immer mal wieder Pannen, sei es beim Stromregler oder es ging etwas am Mischpult kaputt. Das konnte man auch nicht immer sofort beheben oder reparieren. Wenn die Technik ausfiel, bei kleineren Veranstaltungen oder Hochzeiten haben wir dann eben ohne Verstärker gespielt. Mit der Oberkrainer-Musik, mit der wir angefangen haben, war das auch nicht so schwierig. Wir haben dann eben improvisiert und die Leute hatten trotzdem ihren Spaß (lacht)“.

 

Sie haben sich nie verbiegen lassen in all den Jahren. Welche Stolpersteine hat man Ihnen anfangs in den Weg gelegt?

Unser damaliger Produzent meinte, der Name würde überhaupt nicht zu uns passen. Er fand, „Kastelruther Spatzen“ wäre zu normal, zu rustikal. Es würde einfach nicht besonders klingen. Wir sollten also unseren Namen ändern. Dagegen haben wir uns vehement gewehrt. Wir erklärten ihm, dass wir den Namen gut finden und ihn behalten werden. Wir kommen aus Kastelruth, das wollten wir auch repräsentieren, ein Künstlername kam für uns nicht in Frage. Genauso versuchte man uns, unsere Tracht ausreden. Bei Fernsehauftritten wollte man uns in einen Smoking stecken, das hat uns gar nicht gefallen. Wir haben das abgelehnt, und somit hatten wir auch nie die Probleme eine passende Garderobe auszuwählen“.

 

Was bedeutet die Tracht für Sie?

Unsere Tracht ist ein Zeichen der Heimatverbundenheit und der Bodenständigkeit. Es war uns wichtig, dass wir in der Tracht auf der Bühne stehen. Das ist uns Gott sei Dank gelungen“.

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