Trotz seiner jungen Jahre schaut Florian Fesl bereits auf eine lange und großartige Karriere zurück: Was im Jahr 2000 gemeinsam mit seinem Cousin als volkstümliches Teenie-Duo begann (u.a. mit Auftritten bei TV Total und dem „Raab der Woche“) nahm 2008 seinen fulminanten Lauf, als er nach 14 Folgen und ebenso vielen Auftritten in der ARD „Sommerhitparade“ Publikumsliebling und „Sieger der Herzen“ wurde. Der Durchbruch als Solo-Künstler. Dabei sollte es allerdings nicht bleiben, denn zusammen mit seiner damaligen Partnerin Belsy gewann Florian Fesl 2010 den wichtigsten Wettbewerb des volkstümlichen Schlagers – den „Grand Prix der Volksmusik“. Somit konnte er sich nicht nur neben Künstlern wie Stefanie Hertel, Stefan Mross oder Maximilian Arland in die Gewinnerliste einreihen, sondern ist auch der erfolgreichste deutsche Teilnehmer der letzten 15 Jahre in der Geschichte des Grand Prix. Es folgten zahlreiche Tourneen, Live-Auftritte, Chartwochen, Gold-Platten und TV-Shows. 2014 beschlossen Belsy und Florian aber getrennte Wege zu gehen – privat wie beruflich. Belsy kehrte der Showbranche den Rücken und auch Florian nahm sich zurück, um die turbulenten letzten Jahre und das Erreichte Revue passieren zu lassen, sich neu zu sortieren und auch zu sehen, welche Wege und Überraschungen das Leben und die Musik noch für ihn bereithielten.
2019 dann der Neuanfang. Seit Mitte letzten Jahres feilte Florian zusammen mit dem neuen Label-Partner Telamo an seinem Comeback-Album. Man wollte nichts überstürzen und sich – wo nötig – Zeit nehmen bzw. sich auch die Zeit geben. Man wollte gemeinsam einen neuen Weg beschreiten – egal wie kurvig, egal wie weit. Und dieser Weg hat sich gelohnt…
Mit den beiden Erfolgsproduzenten Gerd Jakobs und Mathias Roska waren von Beginn an zwei musikalische Schwergewichte an Bord, die auf dem neuen Fesl-Album auch erstmals direkt zusammenarbeiteten. Schon die Vorab-Single „Ich will nur Liebe“ im Sommer 2019 ließ aufhorchen: Florian Fesl klang gereift. Vertraut, aber auch irgendwie anders: moderner Schlager mit einem Hauch Heimatgefühl. Für die neuen Songs konnten ebenfalls prominente Mitstreiter gewonnen werden. Ob Tobias Reitz (Helene Fischer, Roland Kaiser, u.v.m.), Alexander Scholz (Matthias Reim, Bernhard Brink u.v.m.) oder Mihael Hercog (Semino Rossi, Die Amigos, u.v.m) – um nur einige zu nennen – auf dem neuen Fesl-Album vereint sich geballte Song- und Text-Kreativität mit großer Leidenschaft und Lust auf Musik.
Kein Wunder also, dass „Romeo“ mit charaktervollen Sounds und Titeln mit Hit- und Ohrwurmgefahr besticht. Leicht und unbeschwert und doch mit einer Prise Wehmut ist es Florian Fesl mit seinem Team gelungen, diesem Album eine ganz eigene, neue und starke Note zu geben.
Das merkt man auch direkt beim Album-Opener. „Romeo“ ist ein Paradebeispiel für die bodenständige Ausgelassenheit von Florian Fesl und gleichzeitig namensgebender Song für das Album. In dem Titel besingt er einen Mann, dem die Frauenherzen nur so zufliegen, der sich aber nicht für eine feste Beziehung entscheiden kann, sondern sein Glück in Abenteuern versucht.
Fesl selbst kennt die Sehnsucht nach der einen, der ewigen Liebe. So findet man neben dem besungenen „Herzensbrecher“ natürlich auch die andere „Seite der Medaille“ auf dem Album: der Wunsch nach Wärme, Herzlichkeit und wahrhaftiger Verbundenheit – „Bis unendlich“. Ohne die Bedeutung der Worte zu verlieren, reiht sich dieser herausragende Titel mühelos in die positiv motivierten Lieder des Longplayers ein und steht den klaren Tanzflächen-Füllern und Partysongs wie „Da wird sogar die Sünde rot“, „Diese eine Nacht“, „Worauf Du Dich verlassen kannst“ oder „Antonia“ in nichts nach.
Natürlich haben aber auch bei einem Anfang-Dreißiger die ruhigeren Töne ihre Wichtigkeit und ihren Platz. Da Lebensläufe sowie zwischenmenschliche Beziehungen durchaus vielschichtig sind und nicht auf 1-2 Emotionen heruntergebrochen werden können, wird sich auf dem neuen Album der bzw. die ein oder andere bestimmt bei einem emotionalen Rückblick ertappen. Den einzigen Coversong des Albums „Du entschuldige i kenn di“ beispielsweise verbindet Florian selbst mit erlebten Gefühlen und Emotionen. Nicht umsonst zählt er zu seinen Lieblingsliedern, weswegen er ihn auch live auf der Bühne gerne zum Besten gibt. Doch auch der Titel „Gib mir nur 2 Minuten“, der mit aus seiner Feder stammt, wird so manchem Zuhörer den Erinnerungsblues in die Augen wehen oder vielleicht sogar die selbigen im Hier und Jetzt öffnen?
Eine Herzenssache für sein Comeback-Album war auch die bereits erwähnte Heimatverbundenheit. Dabei reduziert der gebürtige Bayer den Heimat-Begriff allerdings nicht nur auf Geburts- oder Wohnort, sondern sieht ihn vielmehr als ein Gefühl, das jede und jeder in sich trägt. Auch wenn man seiner Heimat mal den Rücken kehrt, das Licht wird immer tief in einem weiter brennen. In dem eindrucksvollen ‚Liebeslied‘ „Alles was dich ausmacht“ beschreibt Fesl eben dieses Gefühl für die Heimat. Ein Gefühl, das einem – vor allem in schwierigen und unsicheren Zeiten – Trost und Geborgenheit, aber auch Kraft und Stärke geben kann…
Das Warten hat sich gelohnt! Florian Fesl ist zu seinem 20-jährigen Jubiläum ein fulminantes Comeback-Album gelungen, das uns Lust auf die nächsten 20 Jahre macht.