Howard Carpendale: „Die Schlager verabschieden sich von unserer Bühne“

t_04_Howard_Carpendale_DasistunsereZeit_Tour2015_HergenSchrimpf-084907-16022015Helene Fischer begeisterte mit ihrer „Farbenspiel“-Tournee fast eine Millionen Menschen, ihre CD „Farbenspiel“ brach sämtliche Verkaufsrekorde, Schlager-Newcomer schießen aus dem Boden. An eine blühende Zukunft des Schlagers glaubt Howard Carpendale trotzdem nicht. Im Interview mit SchlagerPlanet Radio prophezeite der Sänger nun das Ende der Schlager-Ära:

http://www.schlagerplanet.com/news/promi-news/interviews/howard-carpendale-interview-specialbei-schlagerplanet-radio_n7572.html

„Ich glaube, die Schlager verabschieden sich langsam von unserer Bühne. Es ist einfach nicht wahr, dass Schlager boomt. Was boomt, ist Helene Fischer.“ Vor allem auf männlicher Seite fehle der Nachwuchs: „Auch Andrea Berg ist noch in, Beatrice Egli. Das sind drei Frauen. Männer kann man kaum erwähnen, die eine große Rolle in der Branche spielen. Ich bin der Meinung, dass eine Zeitepoche langsam zu Ende geht.“

Hintergrund sei auch die wenige Veränderung in der Branche: „Ich habe in den 80er Jahren entschieden, irgendwie muss meine Musik sich weiterentwickeln. Nicht immer nur ‚Hello Again‘, das ist einfach nicht die Musik von heute. Wenn ich zurückdenke, an die ganzen Kollegen, die ich in den 80er Jahren hatte, da sind keine von übrig geblieben, weil sie irgendwie versucht haben, die Musik so zu halten, wie sie war. Das ist ein Fehler. Das Publikum möchte schon, dass ein Mensch mit 50 anders ist, als er mit 30 war.“

Doch es ginge nicht nur um den Schlager. Überhaupt werde es immer schwieriger richtige Stars hervorzubringen. „Mein Sohn hat schon vor fünf Jahren zu mir gesagt: ‚Dad, ich glaube, das wird nicht mehr so wie früher sein mit den Stars. Das wird viel mehr mit Internetphänomenen zu tun haben‘ – und ich sehe, er hat Recht gehabt.“ Streaming und die Abkehr von der CD täten ihr übriges: „Ich sehe die Gefahr, dass wir alle nur noch von Oldies leben. Neue Musik ist wichtig!“

„Ich wüsste nicht, was ich einem jungen Sänger heute sagen würde“, meint Howard Carpendale im Gespräch mit SchlagerPlanet Radio. „Es ist schwierig!“ Und doch könne er verstehen, dass CD-Verkäufe zurückgehen. „Wenn er das umsonst bekommt, wofür er sonst bezahlt hätte, verstehe ich, dass er das macht. Wir sind ja keine Charity!“ Gekränkt fühlt er sich nicht: „Geld ist keine Motivation – eigentlich sollte Geld für keinen Beruf eine Motivation sein“

Quelle: Schlagerplanet

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